Wir sind wieder da.
- 3. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Also.
In 1000blum.
Es ist schön hier. Nicht „auch“ schön.
Schön.
Das macht einen Unterschied.
Wir sind ja nicht dort, weil wir nicht hier sein wollen. Und umgekehrt.
Wir sind da, weil es schön ist. Hier wie dort.
Die Morgenrunde führt den Inspector und mich jetzt über den Kleebühel.
Kuckuck und Hasen statt Raben und Ziegen. Felder statt Meer bis zum Horizont.
Ungewohnt und doch vertraut anders.
So ist es immer. Beim Ankommen. Hier wie dort.
Man sieht irgendwie alles mit ein bisschen anderen Augen.
Ich mag Routinen.
Die Spazierrunde am Morgen. Das Kaffeeritual mit dem Bären.
Meine Werkstatt und die Arbeiten rund um die eigentliche Arbeit.
Arbeitsplätze vorbereiten. Ton kneten.
Ich arbeite weiter in meinen Skizzenbüchern. Das ist neu. Neu für hier.
Eine Routine, die erst in den letzten Monaten entstanden ist.
Ich habe schon immer in Bücher geschrieben und gezeichnet,
aber jetzt sind es konkrete Übungsprojekte, die ich verfolge.
Kreativtraining.
Jeden Tag ein kleines Portrait. 15 Tage lang Schafe.
Oder einfach Krixeleien...
Oft nur ein kleines Bildchen am Morgen.
An anderen Tagen brauche ich mehr Zeit und komme immer wieder zurück.
Manchmal nur ein paar Minuten lang.
Manchmal verliere ich mich in Farben und Strukturen. Verliere mich, um mich zu finden.
„Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.”,
sagt der kleine Prinz.
Für mich ist es wie eine Boje, ein kleines zur Ruhekommen mitten im Alltag.
Ein Skizzenbuch muss nichts und darf alles.
Meine Skizzenbücher mache ich selbst.
Ich verwende unterschiedliche Zeichenpapiere und Papiere, die ich finde,
Buchseiten, Verpackungspapier, Kartons.
Ich krixle, zeichne, male, schreibe, klebe... probiere Materialien und Techniken.
Sammle Ideen, dokumentiere, was ich ausprobiere...
Was das bringt? So wie alles, was man regelmäßig macht, ergibt sich ein Übungseffekt.
Das Dranbleiben bringt mich immer wieder auf neue Ideen,
die Wiederholung schärft die Wahrnehmung. Ich übe Techniken.
Unterschiedliche Schwerpunkte legen jeweils einen Fokus,
es ist nicht nötig, jederzeit das große Ganze im Blick zu haben.
Und auf einmal ist es da. Das Ganze.
Auf einmal fügt sich alles zusammen. Aus den vielen kleinen Zeichnungen entsteht etwas.
Man kann den roten Faden erkennen.
Alles passt zusammen.
Beppo Straßenkehrer formuliert das so: “Siehst Du, Momo", sagte er, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang, die kann man niemals schaffen, denkt man." … "Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun, und zum Schluss ist man ganz aus der Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. …
"Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst Du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, den nächsten Atemzug, den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur den nächsten." …
"Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.”