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was es heuer im Atelier 1000blum und bei art & wiese alles gibt...

Hier seht ihr ein paar aktuelle Fotos aus unserem Geschäft - angesichts des neuerlichen Lockdowns habe ich versucht, euch einen Überblick zu geben. Meldet euch gerne, falls ihr Interesse an einer meiner Keramiken habt - mit der Post verschicken möchte ich nicht, aber eine kontaktlose Abholung ist nach Vereinbarung jederzeit möglich!

mindly - grounded

Mindly Ceramics: "Christine's Keramik ist von der Natur inspiriert: vom Braun der Erde und dem Blau des Meeres und des Himmels. Diese Erdverbundenheit, Wärme und Natürlichkeit lieben wir an ihren Produkten." So beschreibt Verena meine Keramik auf ihrer Website. Diese Serie mit der seidenmatten, tiefblauen Glasur gibt es nur in Tirol. :o)

el taller de la jirafa

Die ersten Versuche mit selbstgefundenem Ton auf El Hierro... die Werkstatteinrichtung ist noch sehr einfach und der offene Kamin ersetzt den Brennofen...
Die ersten Bildercollagen entstehen in der Inselwerkstatt...

"Ins Gelingen verliebt sein und auch in die MIttel des Gelingens"

​

Ernst Bloch


Ich arbeite prozessorientiert.

In erster Linie ist es

der Gestaltungsprozess,
das Formen des plastischen Tons,

das Dekorieren und das Brennen,
die mich faszinieren.
Gar nicht so sehr das Endprodukt.

Wenn ich ein Projekt plane, sei es

eine Serie oder ein Einzelstück,
so habe ich zu Beginn immer eine Idee, eine Anregung, mit der ich beginne.

Aber erst wenn ich den Ton in der Hand habe, das Zusammenspiel

von Form und Gestaltungselementen sehe und vor allem fühle,
kann diese Idee reifen und sich zu einem konkreten Plan entwickeln.

Um Keramik herzustellen braucht es viele Arbeitsschritte.
Viel Zeit, Aufmerksamkeit und Experimentierfreude.

Und auch die Bereitschaft, zu scheitern und loszulassen.
Nicht jeder Plan war gut.
Manches stellt sich als zwar schön aber nicht praktikabel heraus.
Manche Vorstellung erweist sich als nicht durchführbar.

Ein gelungener Arbeitsprozess zeichnet sich nicht ausschließlich
durch ein gelungenes Endprodukt aus.
Auch der Weg dorthin hat große Bedeutung.

Wer zum ersten Mal an der Töpferscheibe arbeitet ist oft überrascht.
Es sieht doch so einfach aus!

Wem es dann gelingt, sich auf den Prozess einzulassen,
wer sich zunächst davon lösen kann, unbedingt etwas produzieren

zu wollen
und wer es sich statt dessen

zum Ziel macht,
mit dem Material und dem eigenen Körper, der den Ton formen soll,
in Kontakt zu treten,

auf eine ganz und gar neue Art,
eine erste Begegnung sozusagen,
ein erstes Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen dem,
was unsere Hände tun und dem, wie der Ton darauf reagiert,
der kann die ungeheure Befriedigung erleben, die es bedeutet,
wenn ein Gefäß gelingt,

wenn wir lernen,
wie wir unsere Hände und letztlich unseren ganzen Körper

einsetzen können um eine Idee

Gestalt annehmen zu lassen.

Denn natürlich ist es immer auch

das Ziel des Arbeitens mit Ton,
etwas zu erschaffen,
einen Plan umzusetzen

und eine Idee zu verwirklichen.

Weil uns das Freude schenkt.
Weil der Kaffee aus der selbstgetöpferten Tasse,
der Salat aus der handgeformten Schale, so viel besser schmeckt.
Weil wir diese Freude am Gestalten
mit in unseren Alltag nehmen können.
Sie immer wieder spüren können,
Bei jeder Tasse Kaffee, die wir trinken.

Die Tatsache, dass aus einem Klumpen Ton im Prinzip alles entstehen kann, ist eine der wunderbaren Eigenschaften dieses Materials.

Und doch.
Sich auf einen Prozess einlassen zu können ohne in erster Linie auf das Ergebnis zu fokussieren
ist ein Geschenk an uns selbst.

Wir sind so sehr konzentriert,

den Ton zu zentrieren,
dass unser Kopf herrlich frei werden kann.

Wir sind so ganz und gar im Jetzt,
in unserem Körper mit seinen erstaunlichen Fähigkeiten,
von denen wir gar nichts wussten
und die so wertvoll sind.
Gerade weil es oft so schwierig ist,

sie umzusetzen.
Weil es ganz und gar nicht

so einfach ist, wie es aussieht.
Weil man sie sich erarbeiten muss, üben und weiterentwickeln.

Und weil das gelingt, einfach,

indem wir es tun.

Mit aller Aufmerksamkeit, aller Zuwendung und aller Konzentration.
Nicht „nur“ mit dem Kopf.
Nicht „nur“ mit den Händen.
Mit unserem ganzen Sein.

Das ist es, was ich in meinen Kursen zu vermitteln versuche.
Das ist es, was ich an meiner Arbeit

so sehr liebe.

Diese unmittelbare und nachhaltige Freude, die wir imstande sind,

uns selbst zu schenken,
indem wir lernen,

einem Stück Ton Gestalt zu geben.

​

Miniatur 1 ...von wegen kleinkariert.jpg

"Es gibt Dinge, die nicht gesagt werden können. Deshalb haben wir die Kunst."

​

Leonora Carrington

Wechsel ist Wandel ist Veränderung.

​

Etwas zu wechseln bedeutet

etwas Altes loszulassen

um etwas Neues zu beginnen.

​

Das Gewand wechseln.

Die Spur wechseln.

Die Frequenz wechseln.

​

Es hat immer auch mit

Loslassen zu tun.

​

Wir sind frei, zu gehen,

wohin wir wollen.

Damit müssen die anderen leben.

Aber wir selbst müssen damit leben, dass das Leben weitergeht.

​

Ohne uns.

Das ist ja oft eigentlich sogar eine Erleichterung.

Aber es tut auch weh.

Irgendwie.

Keiner von uns ist unentbehrlich.

 

Altes geht. Und Neues kommt.

Auf dem Nährboden dessen,

was vorher war.

​

Wenn wir gerade an dem Punkt stehen, an dem die Veränderung stattfindet,

wenn das Alte nicht mehr hält

wenn das Neue noch nicht trägt…

... dann ist es oft schwierig.

​

Weil wir es so sehr gewohnt sind, in der Gewohnheit zu leben.

In der Sicherheit.

Wechsel ist nicht sicher.

Wandel braucht Mut.

​

Was wird kommen?

Wie wird es werden?

Wer werde ich sein?

 

Unterschiedliche Wirklichkeiten

haben wir ja immer.

​

Je nach den Lebensumständen.

Je nach der Persönlichkeit.

Je nach Alter, Geschlecht, Körpergröße und Haarfarbe…

​

Jede/r von uns nimmt das Leben auf seine ganz spezielle Weise wahr.

​

In den letzten Monaten waren zusätzlich auch die äußeren Umstände vollkommen verschieden.

Und in jedem Fall sehr speziell.

Anders.

Wie ausgewechselt.

 

Rückzug, Stille, wenn nicht sogar Stillstand für die einen.

​

Hektik, Überforderung und ein unglaubliches Arbeitspensum für die anderen.

​

Existenzielle Fragen für ganz viele.

Und alles dazwischen.

 

Ich komme aus der Stille…

Einer Stille, die nicht leise ist.

Einer inneren Stille.

Einer Stille, die mit Arbeit

und Aktivität gefüllt ist.

​

Auch mit Ruhephasen.

In ihrem ganz eigenen Rhythmus.

​

Weil es genau das ist,

was wir tun müssen.

Jetzt gerade.

 

Und so sehr ich mich darüber freue, jetzt wieder Menschen treffen und Kurse anbieten zu können, so sehr werde ich diese Stille

immer wieder suchen.

​

Sie ist ein Teil von mir geworden.

​

Es ist die Stille des Meeres.

Einatmen. Ausatmen. Weiteratmen. Das genügt.

 

 

Wird jetzt alles wieder normal?

Ich hoffe nicht.

​

No. 8._Ich habe heute ein paar Blumen ni

„Ich weiß nicht, wohin wir gehen, aber ich weiß eines: wohin es auch immer sein wird, wir werden uns verirren.“

Práxedes Mateo Sagasta

Ich verirre mich leidenschaftlich gerne.

​

Wo auch immer sich mir beim Wandern die Gelegenheit bietet, eine falsche Abzweigung zu wählen, nehme ich sie  wahr.

Ich mache das nicht absichtlich, es ergibt sich so.

Die Markierungen sind oft undeutlich, eine kleine Ablenkung, eine schöne Blume am Wegrand – und schon ist es geschehen.

​

Dazu möchte ich sagen, dass ich mich nicht sehr verirre.

Also ich weiß immer, wo ich ungefähr bin und in welche Richtung es gehen sollte.

​

Es kann allerdings zu leichten Routen-Veränderungen kommen.

Also es kommt praktisch immer dazu, geht ja gar nicht anders.

Und diese Abweichungen führen eigentlich immer dazu, dass die Wanderung verlängert wird.

Was für eine leidenschaftliche Geherin ja kein Grund zur Panik ist – die will ja wandern. Je länger, desto besser.

​

Aber es gibt Grenzen, das gebe ich zu.

​

Das mit dem Verirren ist aber trotz allem eine feine Sache: Was man da alles entdecken kann, wenn man ein bisschen vom gewohnten und markierten Weg abkommt.

​

Ich bin ja noch immer auf „unserer“ Insel.

Wir richten gerade meine Werkstatt her, ein kleines Nebengebäude beim schönsten Haus der Welt.

​

Und abgesehen davon, dass ich daran arbeite, diese Insel für mich zu zähmen im Sinne des kleinen Prinzen ("Das ist eine in Vergessenheit geratene Sache", sagte der Fuchs. "Es bedeutet: sich 'vertraut machen'… wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen.“) habe ich damit begonnen, zu zeichnen.

​

Als Maltherapeutin ist mir das Zeichnen prinzipiell vertraut, aber ich war doch immer der Meinung, es eigentlich nicht zu können.

Was nicht schlimm ist, in der Maltherapie geht es ja auch nicht darum, Kunst zu erschaffen, sondern mit künstlerischen Medien einen Ausdruck und eine Verbindung zum Unbewussten zu schaffen.

 

Außerdem bin ich ja Keramikerin. Da muss man nicht zeichnen können.

​

„Wer glaubt, nicht zeichnen zu können und deshalb nicht zeichnet, der kann nicht zeichnen. Wer glaubt, nicht zeichnen zu können und trotzdem zeichnet, der kann zeichnen.“ (Martina Wald)

​

Jetzt ist es ja so, dass ich zwar – demnächst – hier eine wunderschöne Werkstatt habe, die ja an sich schon

ein Gestaltungsprojekt ist.

​

Aber ich habe keinen Ton.

Und keine Töpferscheibe.

Und schon gar keinen Brennofen.

All das gibt es auf dieser Insel (noch) nicht.

​

Aber Buntstifte gibt es. Und Kreiden auch.

Also habe ich mich ein bisschen verirrt.

Und hab jetzt eine riesige Freude mit dem, was ich abseits meines markierten Weges gefunden habe.

​

Das ist Entwicklungsarbeit im wahrsten Sinne des Wortes... Selbsttherapie und künstlerische Arbeit... wobei es nicht unbedingt Kunst ist, was dabei entsteht... aber ein künstlerischer Prozess eben, der dann später in die Arbeit einfließen kann... ein kleiner Umweg sozusagen, der aber ungeahnte Bereicherung bringt.

 

(Aktuell bin ich dabei, die Astlöcher des neuen Werkstattbodens mit Monstergesichtern zu bemalen. Das geht ganz leicht, die sind ja praktisch schon da. Ihr kennt das sicher, wenn man im Holz immer so Gestalten sieht.)

​

Ihr glaubt gar nicht, wie viel Freude so eine kleine kreative Abweichung machen kann!

​

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"Respekt verdient der, der es wagt, er selbst zu sein."

​

aus "Sintflut" von Marianne Fredriksson

Ich bin eine Giraffe!

​

Eine meiner Lieblingsübungen aus der Maltherapie ist die Arbeit

mit Tiercharakteren.

​

Also man stellt sich vor, dass man selbst – oder eine Person, mit der man sich gerade auseinandersetzt -

ein Tier ist, man überlegt, welches Tier (oder welche Tiere) passen könnte

und gestaltet dann dieses Tier.

​

Das kann auf unterschiedlichste Weise geschehen: malen, modellieren, kleben, einzeln oder

ganze Tierfamilien.

​

Manchmal werden es auch Phantasietiere. Krokofanten oder so. Je nachdem.

​

Wenn man sich vor Augen hält, dass die Kollegin, die so sehr nervt,

eine Perserkatze ist und man selbst ein Igel… ja, dann ist wohl jedem klar, dass Konflikte vorprogrammiert sind.

 

Genauso ist es aber auch klar, dass Perserkatzen eben auf Katzenart leben und Igel… anders sind.

Keiner würde etwas anderes erwarten.

 

Menschen auf diese Weise zu betrachten macht Spaß.

Es kann aber auch sehr klug und hilfreich sein.

In vielen Situationen.

​

Wir Menschen neigen oft dazu, uns zu verbiegen. Von uns selbst Dinge zu erwarten, die nicht unserer Natur entsprechen.

​

Wir denken, das wird von uns erwartet.

Wir wollen dazugehören.

Nicht auffallen.

​

Wir wünschen uns, wie alle anderen zu sein – oder so, wie wir glauben, dass alle anderen sind oder zu sein haben.

​

Aber ganz ehrlich: Wie genau sind denn „alle anderen“?

 

Wie oft haben wir das Gefühl, eigentlich irgendwie „falsch“ zu sein?

...falsche Frisur

...falsche Kleidergröße

...falsche Interessen

...falsche Begabungen…

 

Aber woran messen wir uns?

Wer von uns ist so „richtig“, dass alle anderen sich danach richten sollten?

 

„Dreh mich her und dreh mich hin… möchte wissen, wer ich bin!“

diese Zeilen begleiten schon unsere Kinder.

​

Das kleine Ich bin Ich auf der Suche nach sich selbst.

Es ist kein Pferd, kein Fisch und auch kein Papagei.

Dabei möchte es so gerne dazugehören…

​

„Wer nicht weiß, wie er heißt, wer vergisst, wer er ist, der ist dumm.“,

sagt der Frosch.

Nicht besonders einfühlsam.

Aber es hilft. Das Ich bin Ich

macht sich auf die Suche.

Und es erkennt: „ICH BIN ICH!"

Das genügt.

 

Eine Giraffe wird vielleicht nicht Winterschlaf in der Bärenhöhle machen. Aber sie kann sehr viel profitieren von der Sichtweise des Bären, der einen anderen Blickwinkel auf das Leben hat.

Ohne dabei zu vergessen – geschweige denn darauf zu verzichten – ihren Giraffengepflogenheiten hoch oben nachzugehen.

Und umgekehrt.

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»Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.«

“Cést le temps que tu as perdu pour ta rose, qui fait ta rose si importante.”


aus dem kleinen Prinzen von A. de S. Exuperie

Zeit zu verlieren, um den Dingen

Wert zu geben.
Das ist ein schöner Gedanke.
(... fast wie Verirren.)

Kann man Zeit überhaupt verlieren?
Und kann man sie dann auch

wieder finden?
Gewinnt man sie nicht eigentlich genau dadurch, dass man sie verliert?

Hier auf der Insel gibt es viel

unentdeckte Zeit. Sozusagen.
Wir bauen Mauern. Eine Werkstatt.

Einen Griller. Sammeln Steine.
Finden Ton und brennen ihn im Kaminfeuer. Malen Bilder.
Fotografieren Fische und Blumen

und machen Musik.
Wir sind sehr fleißig, findet die nette Nachbarin.
Wir verlieren viel Zeit

mit wichtigen Dingen.

Um uns die Insel und die Kurve, die unser Leben genommen hat, vertraut zu machen.
Sie für uns zu einem Zuhause zu machen.

Das Leben ändert sich nicht von Grund auf,
nur weil man ein paar Kilometer in den Süden fliegt.
Wir haben uns selbst und unser Gepäck immer dabei.
Aber diese gefundene - oder verlorene? -
Zeit bedeutet doch einen Perspektivenwechsel,
ein Eintauchen in eine andere Welt.
Um deren Kraft und Zauber

gewahr zu werden.

Und es ist die eigene Kraft,

die wir entdecken.
Die eigene Welt. Der eigene Zauber.
Wir selbst sind es,

die unser Leben gestalten.
Es zu unserem Zuhause machen.
Mit all den Dingen, für die wir

Zeit verlieren.

Ich habe jetzt zwei Häuser.

Zwei Wohnplätze.
Und noch ein paar Orte mehr auf der Welt,
an die ich nur zu denken brauche,
damit ich es ganz deutlich spüren kann:
Das „Zu Hause“ Gefühl.

Ich kenne dieses Gefühl auch

bei manchen Menschen:
Das „Hier bin ich richtig“ Gefühl.

Auch bei einigen Tätigkeiten:
Das „Das kann ich und liebe ich“ Gefühl.
 
Dort, wo wir uns auf diese Weise spüren können, dort sollten wir

unsere Zeit verlieren.
Dort sind wir zu Hause.

Das kann sehr unterschiedlich sein.
Nicht jeder mag eine Werkstatt bauen. Nicht jeder mag Bilder malen.

Es ist ja auch mit Verantwortung verbunden, sich etwas vertraut zu machen. "Du bist für das verantwortlich,

was du dir vertraut gemacht hast.
Du bist für deine Rose verantwortlich."
sagt der Fuchs zum kleinen Prinzen.
 
Es gibt so unfassbar viele Perspektiven.
So unfassbar viele Möglichkeiten,

Zeit zu verlieren.
Jede/r von uns hat seine eigene.

Finden wir die Zeit, um Zeit zu verlieren!

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