
Ein individuelles Erinnerungsgefäß selbst zu gestalten
kann ein wichtiger Bestandteil der Trauerarbeit sein.
Du kannst an der Entstehung „deiner“ Urne teilhaben: Ob du um einen lieben Angehörigen trauerst oder dich mit deinem eigenen Sterbeprozess auseinandersetzen möchtest: Etwas aus Ton zu formen 'erdet'. Es führt uns tief in die innere Ruhe und macht den Kopf frei. Wenn wir weniger nachdenken, kann uns das manchmal helfen, mehr zu verstehen.
In meinem Atelier kannst du mit meiner Unterstützung eine Urne aus Ton selbst bauen.
Alternativ kann auch eine fertige Urne gestaltet werden.
Der Ablauf des Workshops wird individuell nach den Bedürfnissen der Teilnehmer*innen gestaltet.
Erinnerungsprojekte




Eine Urne für Ilvy
Sich von einem Kind verabschieden zu müssen ist besonders schmerzhaft.
So viele Träume, so viel ungelebte Liebe,
mit der man zurückbleibt.
Das braucht Zeit.
Zeit und achtsame Aufmerksamkeit.
Ilvys Mutter hat sich ein Jahr nach dem Tod ihrer Tochter dazu entschlossen, eine Urne für die Asche ihres Babys zu gestalten.
Ich durfte sie während dieses wunderschönen Prozesses begleiten und die Freude über das stimmige Ergebnis mit ihr teilen.
Drei Termine waren nötig, um diese Urne fertigzustellen:
Einmal das Aufbauen der Form aus plastischem Ton.
Dazu verwendeten wir eine Form, die mit Tonplatten ausgekleidet wurde.
Dann nach dem Rohbrand die Vorbereitung für den Kapselbrand. Dabei ist es möglich, brennbare Erinnerungsstücke, Botschaften, Bilder, Pflanzen usw. zu verwenden, die allesamt ihre Spuren hinterlassen. Das Auswählen und Zusammenstellen dieser kleinen Sammlung - die dann im Feuer transformiert wird - kann ein wesentlicher Teil des Prozesses sein.
Und zuletzt die endgültige Oberflächengestaltung: In diesem Fall entschieden wir uns für eine Schicht Wachs, die die Oberfläche schützt und den zarten Farben noch zusätzlich Tiefe verleiht.
Erinnerung in Form




Dieses Projekt war eine Kooperation mit Mathilda Schiller und
Theodora Hergheligiu, zwei Studentinnen der Universität für angewandte Kunst,
die ihre Masterarbeit über das Thema Trauer und Trauerrituale mit dem Schwerpunkt auf jungen Menschen geschrieben haben und mich zunächst interviewt und dann zur Mitarbeit eingeladen haben.
„Erinnerung in Form“ ist der Titel, den sie für ihre Arbeit gewählt haben. Wunderschön.
Heuer haben wir die Kurssaison mit einem ganz besonderen Workshop eröffnet:
drei junge Menschen waren bei mir, um Erinnerungsgefäße zu bauen.
Es ging um belastende Verluste im Leben dieser jungen Menschen und es war so berührend, zu erleben, wie sie sich öffnen konnten, wie sie erzählten und sich austauschten, wie achtsam sie einander Fragen stellten:
„Darf ich dich etwas fragen?“
und wie vertrauensvoll dann die Antworten waren.
Alle waren sich einig, dass die Kombination aus Gestalten und miteinander sprechen den Austausch viel freier und ungezwungener ermöglicht hat, als wenn man „nur“ in einer Gesprächsrunde beisammen gesessen wäre.
Das Erstaunen dieser jungen Menschen über diese -
mir wohlvertraute - Tatsache, hat mich sehr berührt und mich bestärkt, in dieser Richtung weitere Projekte und Angebote zu planen.