Wege der Erinnerung
- 5. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Heute ist Montag und hier kommen die lunares –
Punkte, Tupfen, Maulwurfshügel – der letzten Woche:
Gestern haben wir die Kurssaison mit einem ganz besonderen Workshop eröffnet:
drei junge Menschen waren bei mir, um Erinnerungsgefäße zu bauen.
Es ging um belastende Verluste im Leben dieser jungen Menschen und es war so berührend,
zu erleben, wie sie sich öffnen konnten, wie sie erzählten und sich austauschten,
wie achtsam sie einander Fragen stellten „Darf ich dich etwas fragen?“
und wie vertrauensvoll dann die Antworten waren.
Alle waren sich einig, dass die Kombination aus Gestalten und miteinander sprechen
den Austausch viel freier und ungezwungener ermöglicht hat,
als wenn man „nur“ in einer Gesprächsrunde beisammengesessen wäre.
Das Erstaunen dieser jungen Menschen über diese - mir wohlvertraute - Tatsache,
hat mich sehr berührt und mich bestärkt,
in dieser Richtung weitere Projekte und Angebote zu planen.
In diesem Fall kam die Initiative von zwei Studentinnen, die ihre Masterarbeit über das Thema Trauer und Trauerrituale mit dem Schwerpunkt auf jungen Menschen schreiben und mich zunächst interviewt und dann zur Mitarbeit eingeladen haben.
„Erinnerung in Form“ ist der Titel, den sie für ihre Arbeit gewählt haben. Wunderschön.
Dieses Projekt fügt sich so gut in die Prozesse, die mich den Winter über beschäftigt haben
und auf deren Weiterentwicklung und Umsetzung ich mich jetzt freue.
Es gibt wohl wirklich keine Zufälle.
„Wege der Erinnerung“ ist mein Arbeitstitel und „Erinnerung in Form“ passt da wunderbar dazu.
