top of page

Meine StoryTeller erzählen Geschichten:

  • 22. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Die Geschichte vom letzten Winter, vom Regen, von meinen Wanderungen,

von den Feigen- und Eukalyptusblättern. Wie die duften und wie schön sie sind.


Die Geschichte vom Frühling, wenn alles sprießt und blüht in einer unglaublichen Fülle.


Die Geschichte von der Stille, die ich so nur hier kenne,

diese Stille, die nicht die Abwesenheit von Lärm ist, sondern etwas Eigenes.

Etwas, das mich ausfüllt bis in den letzten Winkel.

Die Geschichte von der letzten Laterne -

und wie man aus dem Licht treten muss, um sehen zu können.


Die Geschichte von den toten Dingen, von Blättern, Rinde, Kakteen, Holz, Tierknochen …

wie ihr Veränderungsprozess mich berührt und ihre Schönheit mich überwältigt.


Die Geschichte von den An- und Abwesenheiten.

Vom Finden ohne gesucht zu haben.

Vom Gewordenen und vom Gemachten.

Von dort, wo wir herkommen. Und von dort, wo wir sind.


Die Geschichte meiner Skizzenbücher, die ich mit hunderten Zeichnungen,

Drucken, Skizzen, Versuchen und Krixeleien gefüllt habe –

und die wiederum eine Geschichte erzählen,

die vom Arbeitsprozess dieser vergangenen Monate, von meinen Ideen und Versuchen.


Die Geschichte von den Tonen und Glasuren, die mir Stephanie überlassen hat.

Die von Berti, dem neuen elektrischen Brennofen, der hier eingezogen ist.

Und die vom Brenner, dem alten großen Gasofen,

den ich mir von Saison zu Saison immer mehr zum Freund mache.

Die von Wolfi, der jetzt Lobo heißt und den Ton knetet, den ich verarbeite.

Die von Temperaturen und Haltezeiten, Oxiden und struppigen Pinseln,

von Eisen und Sand und Asche.

Ja, die von der Asche auch.

Aber das ist eine andere Geschichte.


Sie erzählen die Geschichten von meiner Annäherung an Wasserfarben und Drucktechniken. Von meiner ganz speziellen Strukturpaste.

Von weichen Bleistiften, zerwuzeltem Papier und von der Resteverwertung.

Vom Kleister kochen, von den Papiersackerln und von dem Brot, das in diesen Sackerln war.

Von meinen Lieblingsfarben, von unterschiedlichen Papieren, vom Schichten

und von den Komplementärkontrasten.


Sie erzählen auch die Geschichte von neuen Projekten.

Keramischen und anderen.

Vom Kreativtraining. Vom neuen Kursraum.

Von Gedanken über das Traurigsein und Wege der Erinnerung.

Von Urnen, Büchern und gefundenen Papieren.


Diese Geschichten sind nicht nur leicht und fröhlich.

Sie handeln auch von Matsch und Scherben, von kalten Füßen und Schulterschmerzen.

Vom Nebel. Dem äußeren und dem inneren.

Von zerrissenen Papieren und verpatzten Farben.

Von Traurigkeit und Schwere.

Davon auch.


Außerdem handeln sie vom Übersetzen.

Sprachen, Gefühle, Materialien und Techniken.

Wie jeder von uns in seiner ganz eigenen Welt lebt.

Wie jeder von uns seinem roten Faden folgt.

Wie wir Altes mit Neuem verbinden, auf unsere jeweils ganz und gar eigene Art.


Von Löchern, Rändern, Rückseiten und losen Enden handelt die Geschichte auch.

Wie alle meine Geschichten.

Genaugenommen.


Vom sich Verorten. Vom verwurzelt Schweben.

Und davon, wie dann am Schluss auf einmal alles zusammenpasst.

Einfach so, als wäre das von Anfang an der Plan gewesen.

Und wie schön das ist.


P.S.: Das "verwurzelte Schweben" habe ich Agnes Pfeffer zu verdanken. <3



 

 


Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page