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Dienstag ist mein Dienst.Tag.

  • Christine
  • 29. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Heute bin ich „im Geschäft“.



„Beim Recycling … ist jedes Endprodukt zugleich Ausgangsprodukt.“

Frederic Vester


In meiner Kunst arbeite ich am liebsten mit alten Materialien und Werkzeugen.

Mit Dingen, die schon etwas erlebt haben, Dingen, die Geschichten erzählen:

Ich bereite alle Tonreste wieder auf.

Mein Tauflöffel, ein alter Schraubenzieher mit Holzgriff und

all die alten Plastikkarten, die sich ansammeln,

gehören zu meinen Lieblingswerkzeugen.

Meine Rundzange heißt Heinrich und stammt vom Urgroßvater des Bären.

Für meine Collagen verwende ich alte Bücher und Kartons,

Kaffee- und Teefilter, Briefe, Zeitungen und Dokumente.

Druckplatten fertige ich aus Schachteln und Tetrapaks, die ich aufschneide und aufbewahre.

Aus alten Kleidungsstücken werden Kordeln, mit denen man weben kann.


Es geht mir dabei um Erinnerungen, um Geschichten, um Verbindungen.

Und um Lebendigkeit.

Das klingt vielleicht paradox, aber für mich sind all diese alten, kaputten,

nicht mehr gebrauchten Gegenstände „lebendiger“ als so manches

wunderschöne neue Werkzeug oder blütenweiße Papier frisch aus der Fabrik.


Es geht auch um Nachhaltigkeit. Um Ressourcen und wie wir damit umgehen.


Auch bei art & wiese geht es uns viel um Nachhaltigkeit.

Von dem Täschchenfutter, das einmal ein Regenschirm war, habe ich euch schon erzählt.

Wir haben auch Trinkgläser und Tischlampen, die früher Bier- oder Weinflaschen waren. Rucksäcke, die aus den Resten eines alten Sofabezugs genäht wurden,

Taschen und Säcke aus den Plastikplanen, auf denen für Veranstaltungen geworben wurde. Kerzenbecher, die mit Wachsresten gefüllt sind.

Wir verwenden alte Malerrollen, um Keramik oder Grußkarten zu bedrucken,

vor der Türe steht ein Büchertauschregal,

die Honiggläser nehmen wir zurück, um sie wieder befüllen zu lassen,

aus alten Flyern nähen wir Verpackungssackerln

und das Papier, in das wir eure Einkäufe einwickeln, kommt aus der Druckerei -

es schützt dort die Druckplatten und wird dann weggeworfen -

oder eben bei uns weiterverwendet


Aus diesem Papier kann man übrigens, nachdem man den Einkauf nach Hause getragen

und ausgewickelt hat, Glasurtransferpapiere machen und damit Keramik bedrucken -

es ist ein bisschen transparent und sehr stabil, das macht es sehr nützlich!

Aber das ist eine andere Geschichte.


Ich habe sicher noch etwas vergessen,

aber diese Liebe zur Nachhaltigkeit und die Kreativität,

Endprodukte als Ausgangsprodukte für Neues zu betrachten, verbindet uns.


Wiesen brauchen auch Dünger

und manchmal kann es im wahrsten Sinne des Wortes Mist sein,

der dann alles so schön sprießen lässt…

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