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Die erste Ofenladung der Wintersaison…



… ist gelungen!


Es ist tatsächlich so, dass ich rundum zufrieden bin.

Das bin ich selten.

Also wenn es ums Ofen ausräumen geht.

Da gibt es eigentlich immer etwas, das mich stört, das ich lieber gern anders gemacht hätte, das ich eigentlich eh schon gewusst habe (das ist am ärgerlichsten).


Wenn in einer Ofenladung eine Handvoll gute, ein paar richtig gute

und ein oder zwei supergute dabei sind, dann war es ein erfolgreicher Brand.

Jeder, der/die mit Keramik arbeitet kennt das…


Hier in Tiñor liegt die Sache ja außerdem noch einmal anders.

Im Gasofen ist nämlich immer alles anders.

Und man ist noch viel mehr selbst dafür verantwortlich, was manchmal ziemlich nervt.


Diesmal hab ich sowohl den Rohbrand als auch den Glasurbrand gut hingekriegt.

Es ist mir gelungen, die Erkenntnisse der letzten Jahre

und all die vielen Dokumentationen umzusetzen.

Und ich bin zufrieden. Ich bin nicht mit jedem einzelnen Effekt auf jeder einzelnen Schale voll und ganz zufrieden, das wäre ja auch vermessen, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.


Es ist mir gelungen, alle Arbeiten heil durch den Rohbrand zu bringen.

Es ist mir gelungen, beim Glasurbrand ohne Komplikationen

innerhalb einer vernünftigen Zeit auf 1200° zu kommen.

Es ist mir gelungen, dass auch in der untersten Lage alle Glasuren

komplett ausgeschmolzen sind, sogar die Ascheglasur.

Es ist mir gelungen, die Reduktionsphase so zu platzieren, dass die Effekte mir gefallen.

Es ist mir gelungen, die Kombination aus ungebrannten und rohgebrannten im zweiten Ofen Arbeiten gut über die Runden zu bekommen…


Die mintgrüne Glasur, die ich „geerbt“ und probegebrannt habe, gefällt mir nicht.

Aber es gibt Kombinationen, die Hoffnung machen.

Die bordeauxrote Glasur ist ganz und gar nicht rot geworden -

was wahrscheinlich an der Reduktion liegt - aber wie sie geworden ist, gefällt mir.

Dem roten Ton, mit dem ich bisher immer gearbeitet habe, ist es zu heiß geworden,

er hat Blasen geworfen, was mich aber nicht weiter stört,

das war ein Platzfüller, der schon ein paar Saisonen im Regal wartet,

und ich habe jetzt eine neue rote Masse ausprobiert, die sehr vielversprechend ist.


Wie ich ja überhaupt eigentlich gar nicht wusste, was mich erwartet,

da ich wieder einmal neue Massen ausprobiert habe,

von denen ich eigentlich überhaupt nicht wusste, welche Brennfarben sie entwickeln werden.


Was es jetzt zu überprüfen gilt, ist, wie sich die Sache in den nächsten Bränden entwickelt,

wie die Massen im Elektroofen werden, in welchen Kombinationen,

mit welchen Glasuren und Engoben…

und wie es mir gelingen kann, vor allem die Ascheglasur noch ein bisschen besser

in den Griff zu bekommen. …

... für heute bin ich sehr zufrieden.

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