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el lunes - Montag - lunares aus der Werkstatt

  • Christine
  • 28. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Jeden zweiten Dienstagabend ist JugendWerkstatt in meinem Atelier.

Die letzten Male - möglicherweise auch weil ja Sommerferien sind -

waren wir oft nur zu zweit, Clara und ich, haben vor uns hin gewerkelt,

ein bisschen geplaudert, … sehr fein.

Ich bin ja ein ausgesprochener Morgenmensch, Abendkurse gibt es bei mir echt nur selten,

aber diese netten, arbeitsamen, ruhigen Stunden mag ich.

Wenn die Runde im Herbst so klein bleibt, werde ich den JugendAbend auch für Junggebliebene öffnen - es soll ja Menschen geben, die lieber am Abend arbeiten -

und ich denke, Clara hat da nichts dagegen.


Das Wetter ist ja dieser Tage nicht besonders sommerlich -

was angesichts der immer noch fehlenden Türen meiner neuen Werkstatt

doch immer wieder auch ein bisschen spannend ist.

Aber das Töpfern ist ja gottseidank auch richtig anstrengend, bis jetzt war niemandem zu kalt, und bei Gewitter „draußen“ zu arbeiten hat ja auch was Romantisches.

(Außerdem muss ich nicht Garten gießen… )

Langer Rede kurzer Sinn: der neue Raum bewährt sich richtig gut,

man sitzt mitten im Grünen, mitten im Wetter und doch geschützt, wie in einem Wintergarten.


Letzte Woche war Intensivkurs.

Vier Tage zentrieren, den Ton und sich selbst,

und auch da immer wieder Phasen, in denen jede/r still und zufrieden vor sich hinarbeitet.

Das Schöne an diesen Kursen im Gegensatz zu den kurzen einmaligen Angeboten ist,

dass man von Mal zu Mal den Fortschritt bemerkt,

ein Gefühl für den Ton entsteht,

man am Ende ganz deutlich erkennt, was man gelernt hat -

über das Material, über die Technik und über sich selbst.


Da bleibt dann aber auch viel Ton im Kübel.

Es gibt ja immer auch misslungene Versuche.

Ein großer Teil meiner Arbeit besteht darin, Tonreste wieder aufzubereiten.

Das ist bei so viel regenbedingter Luftfeuchtigkeit eine Herausforderung.

Ich habe eine neue Methode ausprobiert, den Ton in Stoffbeutel zu füllen,

um ihn trocknen zu lassen, anstatt ihn auf Gipsplatten auszulegen.

Jetzt hängen hier überall Tonbeutel herum, das schaut lustig aus…

und funktioniert eigentlich sehr gut.


Diese Eigenschaft des Tons, dass er solange er nicht gebrannt ist,

immer wieder aufbereitet werden kann, schätze ich sehr.

So vergeudet man kein Material und kann doch hemmungslos üben,

experimentieren und ausprobieren - und sich ganz dem Prozess hingeben.

Wenn dann am letzten Tag beim Abdrehen die schönsten Arbeiten ausgewählt

und fertiggestellt werden, ist die Freude umso größer.


Meine KaltnadelradierungaufTetrapak-Versuche habe ich auch ein bisschen weitergeführt -

man muss definitiv alles üben, jede Technik,

es ist nie so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht.

Aber von Mal zu Mal bekommt man mehr Einblick in die Sache.

Und so Recyclingprojekte gefallen mir einfach besonders gut.


Achja und ich habe Käfer auf Teller und Schalen gedruckt.

Zuerst mit Glasur auf Papier „gezeichnet“, dann auf den Ton übertragen -

es hat nach einigen (Fehl-)versuchen und der Suche nach dem richtigen Zeitpunkt

richtig Spaß gemacht - und besonders für Käfer, die ja so krabbelig sind,

finde ich die Wirkung dieser krixeligen Linien richtig gut.

Jetzt bin ich sehr gespannt, wie die dann fertig gebrannt aussehen werden.


Die Siebdruckexperimente allerdings brauchen noch ein paar Versuche… wobei es eher die Vorarbeit am Computer und die Herstellung der Siebschablone sind,

die mir noch Schwierigkeiten machen…


Und dann noch - gestern habe ich etwas ganz Besonderes und

irgendwie ganz Anderes ausprobiert: Aufstellungsarbeit mit Pferden.

Eine Freundin von mir bietet das an und ich kann es wirklich empfehlen.

Ich habe ja vor Pferden großen Respekt und hatte bisher noch nie viel Kontakt mit ihnen,

aber das war wirklich eine spannende Erfahrung.

Wie diese Tiere auf unsere Prozesse und Energien reagiert haben,

sich eingemischt und uns aufgezeigt haben, was da gerade passiert,

war wirklich beeindruckend.


Ich wünsche euch eine schöne Woche!

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